Aus Atemnot zum Biobrot - Dieter Popp

Aus Atemnot zum biobrot

Seit 1977 steht er fast täglich in der Backstube und nächstes Jahr seit 30 Jahren in seiner eigenen: der Biobäcker Dieter Popp, ein „Strahlemann“ unter den Münchberger Bäckern. Nicht nur sein sympathisches Lächeln, seine Lebensphilosophie, sein ganzes Wesen strahlt einem entgegen. Man spürt, da lebt und liebt einer seinen Beruf. Man bekommt sofort Lust, neben ihm einmal in der warmen Backstube zu werken. Das ist kein Problem, denn mehrmals im Jahr lädt seine Frau und er zu Bio-Erlebnistagen, Tagen der offenen Genusstür oder zum Stollenbackkurs im November ein. 

Er und seine Frau hatten sich gerade erst ein paar Jahre selbstständig gemacht, als er in der Backstube merkte, dass er keine Luft mehr bekommt, das Atmen immer schwerer fällt: Diagnose seines „Lungenarztes“: BÄCKERASTHMA! Eine Schreckensnachricht, auch heute noch müssen jährlich mehr als 500 Bäcker und Konditoren umschulen, weil sie eine Allergie auf Mehlstaub oder andere Backzutaten entwickelt haben. Die Backstube war gerade mit neuen Maschinen ausgestattet worden und nun diese Nachricht. Dieter Popp ist heute noch seiner Berufsgenossenschaft für die Unterstützung in dieser Zeit dankbar. 

Durch Gespräche und Seminare entdeckte er, dass es vor allem die Backmittel sind, die oft 10 bis 20 verschiedene Lebensmittelzusatzstoffe mit E-Nummern enthalten, die bei ihm allergisch wirken. Erste Versuche mit Biogetreide erleichterten die Arbeit mit dem täglichen Brot und irgendwann verwendete er nur noch Getreide aus Bioanbau. „Natur leben“ heißt auch das Motto der Bäckerei, das die Familie Popp und das ganze Team täglich ihren Kunden engagiert näherbringen. Heute arbeitet der „Chef“ sehr eng mit dem Biohof Raithel in Laubersreuth zusammen, der für ihn Roggen, Dinkel und Gelbweizen anbaut und in einer Mühle speziell für ihn zu Mehl verarbeitet wird. Backen macht ihm heute wieder große Freude und das spürt man auch vorne im Ladengeschäft. Die Vielfalt der Brotsorten erstaunt und es besteht die Gefahr, die Übersicht zu verlieren. 

So sah das auch seine Frau Birgit, die „Chefin“, so sagt er, die durch einen „ausgefuchsten“ Plan Ordnung in den Kreativitätserguss ihres Mannes gebracht hat. Sie erfand den Brotplan und so gibt es je nach un-/gerader Kalenderwoche an jedem Tag andere Brote. Hat Sie damit die „Backwut“ ihres Mannes gezähmt? Gott sei Dank nicht! Auf die Zukunft angesprochen, meint er, sein Bäckerleben sei so reizvoll, man wisse so vieles noch nicht und es gäbe noch so vieles auszuprobieren. Aus einem Umkreis von 60 km kommen die Kunden zur Biobäckerei Popp und so mancher Kunde fragt neugierig und voll Entdeckerlust: „Na, was gibts denn heut Neues?“ Tradition und Kreativität erleben, das ist KULCITY Münchberg – Deine GenussStadt.