Ein Eis mit viel Amore - Danieli

MArco serviert sein eis mit viel amore

Das beste Eis der Welt kommt aus Italien! Die „Gelato World Tour“ war vor der Pandemie fast 3 Jahre unterwegs, um das leckerste Eis der Welt zu finden. Mehr als 1.800 Eismacher wurden in nationalen Ausscheidungen getestet. Am Ende setzte sich ein Italiener, Alessandro Crispini, mit seinem Eis mit einer einfachen Zutat, sizilianische Pistazien, durch.

Unser Münchberger Eiskünstler Marco Loria war nicht unter den Teilnehmern. Ich bin mir sicher, er hätte gewonnen, denn seine Eiskreationen besitzen eine einzigartige Zutat, die unwiderstehlich macht. Was das ist? Naja, so geheim ist sie nicht. Am Ende unserer heutigen KULen Geschichte kommen Sie sicher selbst darauf.

Die Lieblingseissorten der Münchberger Schleckermäuler sind bei Marco Stracciatella und Haselnuss. Hier schlagen die Münchberger etwas aus der Reihe, denn bei den deutschen „Top-Ten“-Eissorten nehmen Vanille und Schokolade die Spitzenpositionen ein. Aber dann folgen schon Stracciatella (Platz 3) und Haselnuss (Platz 5) dicht auf. Wahrscheinlich sind diese letzten Sorten bei Marco besonders lecker. Kann das auch an der geheimen Zutat liegen?

Das Eismachen war bei Marco nicht gleich die große Liebe auf den ersten Blick. In jungen Jahren träumte er, aufgewachsen in Apulien an der Adria, wie viele seiner Altersgenossen, eher von der weiten Welt, reisen und arbeiten auf dem Schiff war die Sehnsucht, die Realität war aber der Aushilfsjob im Eiscafé am apulischen Strand. Dazwischen gab es dann schon Besuche in Deutschland und mit 19 Jahren war es dann so weit. Über einen Kollegen führte seine Reise nach Münchberg, genau in dieses Eiscafé, das ihm heute gehört. Der Ort und die idyllische Lage an der Pulschnitz hatten es ihm sofort angetan. Und da war auch noch jemand, der sein Herz höherschlagen ließ.

Das Eiscafé in der Lindenstaße hat nämlich auch für eine junge Frau bereits als Kind eine große Bedeutung, denn die Familie von Christina Fichtner war mit den damaligen Besitzern befreundet. Nochmal mehr zum Wohlfühlort wurde die Eisdiele schließlich durch Marco, denn zwischen unzähligen Eis-Besuchen muss es irgendwann um beide geschehen sein. Eine große Liebe entstand und von nun an waren sie unzertrennlich und verbrachten jede freie Minute zusammen. So beispielsweise auch später in den Mittagspausen, als Christina Fichtner bei der örtlichen Zeitungsredaktion um die Ecke als freie Mitarbeiterin arbeitete. Danach musste sie als angehende Lehrerin verschiedene Stationen bewältigen, so auch einen längeren Aufenthalt in München. Und … Marco war immer an ihrer Seite, auch wenn er unterdessen längst andere Arbeitsplätze ausprobierte.

Zurück in Oberfranken wählten beide Münchberg als ihren Wohnsitz und fassten beruflich in der Region Fuß. Christina unterrichtet an der Mittelschule in Hof und Marco eröffnete sein erstes eigenes Eiscafé, das San Marco in Bindlach. Im Juli 2020 ist es dann mit dem zweiten Eiscafe am Ufer der Pulschnitz soweit. In Facebook ist das Zitat von Meister Eckhart zu lesen: „Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“

Die Eisdiele, in der die Liebe der beiden ihren Anfang genommen hatte, war zu pachten und sie wagten den Schritt trotz Corona und haben am 13.Juli 2020 in der Lindenstraße ihr „Eiscafé Danieli“ frisch renoviert eröffnet! Und im Gespräch mit den beiden spürt man, die Liebe und ihr gegenseitiges Vertrauen hält auch einer Pandemie erfolgreich stand.

Dazu braucht es viel Verständnis in dieser Partnerschaft, denn jeden Tag von Februar bis Ende Oktober ist das Eiscafé geöffnet. Dafür gibt es dann eine lange Winterpause. Da wird vieles nachgeholt und es geht auch mal für ein paar Tage zurück in die alte Heimat am Stiefelabsatz Italiens.

Zuvor zeigt Marco am letzten Tag der Öffnung vor der Winterpause wieder sein Herz für die Mitmenschen. Er verteilt das übrige Eis an Stammkunden und in einigen benachbarten Läden der Innenstadt. Das ist eine wunderschöne Geste. Dass die beiden an ihre Mitmenschen denken und sie damit auch ihre Gäste anstecken, das haben sie vor kurzem auch durch die Sammelaktion von Lebensmitteln für den Münchberger Tisch bewiesen. Zu Ostern haben Sie einen riesigen Berg, der in ihrem Eiscafé täglich wuchs, an den Verein für die Gemeindediakonie e.V. übergeben.

Ja, das ist LIEBE. Wenn Sie nun immer noch nicht wissen, was die wichtigste Zutat im Eis von Marco und Christina ist, dann …. Na dann, besuchen Sie sie doch einfach in der Lindenstraße an der Pulschnitz in Münchberg.